Herbst im Midwest

Der heutige Tag führte uns wieder zurück in die Schule. In unserer allmorgendlichen Potentielle-Sorgen-Löse-Runde bestätigten die mittlerweile Halb-Amerikaner das durchweg positive Stimmungsbild. Lediglich ein Problem scheint mittlerweile die Runde zu machen: The Germans können sich wohl aktuell kaum von Social Media Anfragen auf allen Kanälen retten. Ein letzter Indikator dafür, dass die Gruppe in der Seeger Memorial angekommen ist und akzeptiert wurde. 

Heute standen die Wunschstunden unserer Schülerinnen und Schüler auf dem Programm. Viele neue und ungewöhnliche Fächer wie Landwirtschaft, kulinarische Künste und Anatomie, sowie die amerikanischen Versionen von bekannten Fächern wie Kunst, Biologie, Sport und Geschichte lieferten interessante Einblicke in den Schulalltag für Schüler und Lehrer. Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an die Lehrerinnen und Lehrer, die es unseren Schülern ermöglichten unter anderem an Bioversuchen, dem Backen eines Kürbiskuchens oder am Krafttraining teilzunehmen. Bei der obligatorischen Stärkung in der Schulmensa wurde es für die aufsichtsführenden deutschen Lehrpersonen schwierig den Überblick zu behalten, weil einige unserer Schüler fast schon fest in die amerikanischen Gruppen eingebunden und deshalb nur noch schwer zu identifizieren sind.

Nach Schulschluss hatten die Schülerinnen und Schüler die Wahl, ob sie den Abend mit ihren Gastschülern gestalten möchten oder nach einer zweistündigen Pause auf eine Erlebnisfarm wollten. Wie durch ein Wunder fast pünktlich trafen sich alle Lehrpersonen und 70% der Schülerschaft zur Fahrt nach Oak Hill. Dort angekommen stärkten wir uns zuerst mit Pizza bevor sich die Mutigen auf einem Teppich eine circa 50m lange Rutsche den Wald herunter stürzten. Nach dem gefühlt tausendsten Sturz in die Tiefe richtete sich Aufmerksamkeit der Gruppe auf das Maislabyrinth. Umringt von mannshohen Maispflanzen sollten im Labyrinth acht Stellen gefunden werden und dort auf einer Karte abgestempelt werden. Je weiter der Sonnenuntergang voranschritt, desto kniffliger gestaltete sich die Orientierung in dem unübersichtlichen Feld. Nur gelegentlich ließen furchterfüllte Schreie erahnen, dass sich noch andere Gruppen im Labyrinth befanden. Einige unserer Schüler berichteten von gruseligen Clowns, die plötzlich zwischen den Maispflanzen heraussprangen. Die Besitzer der Anlage dementierten jedoch schmunzelnd jegliches Wissen über solcherlei Aktivitäten. Sie wüssten nicht, wovon wir sprechen... 

Schließlich neigte sich ein kühler Herbstabend mit viel Gelächter dem Ende zu. Morgen Abend steht das große Footballspiel an, weshalb der Blogeintrag vielleicht erst Samstagmorgen verfasst werden kann. 

Vielen Dank fürs Lesen!