Welcome to Indianapolis!


Wie gestern bereits angekündigt stand heute der Field Trip nach Indianapolis auf dem Programm. Um kurz nach 8 bestiegen wir voller Vorfreude den Schulbus, der uns nach 90 minütiger Fahrt in Indy absetzen sollte. Die Fahrt war geprägt von riesigen Maisfeldern, die nur durch den Horizont begrenzt schienen.  Nachdem die Farmdichte ab- und die Häuserdichte langsam zunahm, zeigte sich endlich die kleine aber feine Skyline von Downtown Indianapolis. 

Unser erster Stop war das World War Memorial, wo wir in Berührung mit der Erinnerungskultur unserer Gastgeber kamen. Mit großem Stolz und noch größeren Flaggen wird hier der Gefallenen jeglicher amerikanischer Kriege gedacht. Beim Betreten des Denkmals und des angeschlossenen Museums wurden wir von den Betreuern der Gedenkstätte höflichst darum gebeten, unseren Lautstärkepegel dem Anlass anzupassen. Im großen Auditorium wurde gerade die Ankunft mehrerer 4 Sterne Generale vorbereitet. Das anwesende Lehrpersonal war mehr als angetan von dem vorbildlichen Verhalten der Schülerinnen und Schüler und gleichzeitig verwundert, da die Worte „Wir hätten gerne mehr Zeit im Museum verbracht.“ üblicherweise nicht zum aktiven Schülerwortschatz gehören. 

Nach einem kurzen Spaziergang kamen wir am Monument Circle, einem großen Kreisverkehr mitten in der Innenstadt, an, in dessen Mitte sich das 87 Meter hohe Soldiers‘ and Sailors‘ Monument erhebt. Wir hatten die Wahl ob wir 331 Stufen umsonst bewältigen oder eine Fahrstuhlfahrt für einen Dollar in Kauf nehmen wollen. So trennte sich zuerst die Spreu vom Weizen und danach in Einzelfällen Geld vom Vorbesitzer. Oben angekommen belohnten sich schließlich alle von uns mit einer großartigen Aussicht auf Wolkenkratzer, Sportarenen und die weitere Umgebung. 

Wieder auf Straßenlevel angekommen, ging unsere Stadtbesichtigung weiter und wir legten eine kurze Rast in der Circle Center Mall für Mittagessen oder Shopping ein. Hier boten sich viele Austauschmöglichkeiten über deutsche und amerikanische Kulinarik, sowie die Eigenheiten von Innenstadtmalls.

Anschließend bemannten wir vor dem Indiana State House, das architektonisch gewisse Ähnlichkeiten mit dem Kapitol in Washington aufweist, wieder unseren geliebten Schulbus, der uns zum White River State Park brachte. Hier hatte sich Frau Smiley etwas ganz Besonderes für uns einfallen lassen. Bei Wheel Fun Rentals konnten wir uns alle möglichen Gefährte ausleihen, die mit Pedalen angetrieben werden. Während die Schülerinnen und Schüler beider Nationen die Schnellsten unter sich ausmachten oder durch Kunststücke die Geschicktesten untereinander kürten, ließen es die Lehrpersonen etwas gemütlicher angehen und fuhren die malerischen Ufer des White Rivers und des Indianapolis Kanals ab. Ausgepowert aber trotzdem glücklich stiegen wir als dann wieder in den Bus. 

Nach kurzer Fahrt erreichten wir unser letztes Ziel: Der Indianapolis Motor Speedway. Früherer Austragungsort von Formel 1 Rennen und jährliche Pilgerstätte für Rennsportfans auf der ganzen Welt, wenn im Mai die Indy 500 ausgetragen wird. Leider fiel der Besuch der Rennstrecke mehr als knapp aus, da einige der amerikanischen Schüler pünktlich zu Hause sein mussten, da sie um 18 Uhr ein Chorkonzert singen durften. 

Auf der Heimfahrt blickte man in viele müde aber begeisterte Gesichter, die sich schließlich am Schulparkplatz bis morgen früh verabschiedeten. Der morgige Tag steht vormittags wieder völlig im Zeichen der Bildung. Die Schüler durften sich Wunschkurse aussuchen, die sie besuchen möchten und am Nachmittag steht der Besuch einer traditionellen Farm inklusive Maislabyrinth auf dem Programm. 

An dieser Stelle möchten die Autoren dieser Texte unterstreichen, dass sowohl die Planung aller Aktivitäten von Smiley als auch die Einstellung und Motivation der Schülerinnen und Schüler bisher höchstes Lob verdient haben. Diese beiden Faktoren tragen maßgeblich dazu bei, dass wir auf interkultureller, inhaltlicher, sprachlicher und sozialer Ebene konstruktiv und erfolgreich miteinander arbeiten können, ohne dass der notwendige Spaß dabei auf der Strecke bleibt. 

Vielen Dank fürs Lesen!